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Preisgestaltung als Filter: So gestaltest du Angebote, die nur für zahlungswillige Kunden attraktiv sind

Michael Büttner 0
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Warum Preisgestaltung ist mehr als nur Zahlen

Kennst du das? Du investierst Zeit und Energie in Kundengespräche, nur um am Ende festzustellen, dass dein Gegenüber nie ernsthaft vorhatte, dein Angebot zu kaufen? Oder schlimmer noch: Du akquirierst Kunden, die permanent nach Rabatten fragen, deine Leistungen hinterfragen und letztendlich mehr Energie kosten als sie einbringen? Diese Situationen sind nicht nur frustrierend, sondern kosten dich auch wertvolle Ressourcen, die du besser in dein Kerngeschäft investieren könntest. Die gute Nachricht: Mit der richtigen Preisgestaltung als Filter kannst du solche Szenarien weitgehend vermeiden.

In diesem umfassenden Artikel erfährst du, wie du deine Preise so gestaltest, dass sie automatisch als Filter wirken und gezielt die Kunden anziehen, die bereit sind, für deine Leistungen angemessen zu bezahlen. Du lernst praxiserprobte Strategien kennen, mit denen du Preisdrücker fernhältst und gleichzeitig deine Marge erhöhst – ohne dabei potenzielle Premiumkunden zu verschrecken.

Die Psychologie hinter der Preiswahrnehmung verstehen

Bevor wir uns konkreten Strategien widmen, ist es wichtig zu verstehen, wie Menschen Preise wahrnehmen und bewerten. Denn nur mit diesem Wissen kannst du deine Preisgestaltung psychologisch clever aufbauen.

Der Preis als Qualitätssignal

Ein höherer Preis wird von vielen Kunden automatisch mit höherer Qualität assoziiert. Dies ist ein psychologischer Mechanismus, der besonders bei komplexen Produkten und Dienstleistungen zum Tragen kommt, bei denen der Kunde die Qualität vor dem Kauf nicht direkt bewerten kann.

  • Premium-Positionierung: Durch einen höheren Preis signalisierst du Expertise und Qualität
  • Risikoreduktion: Paradoxerweise kann ein höherer Preis das wahrgenommene Risiko eines Fehlkaufs senken
  • Selbstselektion: Preisbewusste Kunden sortieren sich selbst aus, während qualitätsorientierte Kunden angezogen werden

Der Anker-Effekt

Menschen benötigen Referenzpunkte, um Preise einzuordnen. Der erste Preis, den ein potenzieller Kunde sieht, dient als „Anker“ für alle weiteren Preiseinschätzungen.

  • Strategisches Ankern: Beginne mit deinem Premium-Angebot, um einen hohen Preisanker zu setzen
  • Vergleichspreise: Stelle gezielt Vergleiche zu Alternativen her, bei denen dein Angebot vorteilhaft erscheint
  • Preis-Leistungs-Kontext: Betone den Wert und nicht nur den Preis

Die Rolle von Schmerz und Verlust

Bezahlen verursacht im Gehirn ähnliche Reaktionen wie physischer Schmerz. Gleichzeitig wiegt der Schmerz eines Verlustes schwerer als die Freude eines Gewinns (Verlustaversion).

  • Schmerzlinderung: Durch Ratenzahlungen oder Abonnements kannst du den „Bezahlschmerz“ reduzieren
  • Verlustvermeidung: Betone, was Kunden verpassen, wenn sie dein Angebot nicht wahrnehmen
  • Endowment-Effekt: Lass Kunden dein Produkt „besitzen“, bevor sie bezahlen (z.B. durch Probeversionen oder Demos)

Warum Preisgestaltung als Filter funktioniert

Stell dir vor, du könntest mit einem einzigen Element – deinem Preis – automatisch die Spreu vom Weizen trennen. Genau das ist die Kraft der strategischen Preisgestaltung.

Die Selbstselektion der Kunden fördern

Wenn du deinen Preis transparent kommunizierst, triffst du eine Vorauswahl. Kunden, die nicht bereit sind, diesen Preis zu zahlen, werden gar nicht erst anfragen. Das spart dir Zeit und Ressourcen für Gespräche, die ohnehin nicht zu einem Abschluss geführt hätten.

Diese Selbstselektion funktioniert in beide Richtungen:

  • Preisdrücker bleiben fern: Kunden, die hauptsächlich nach dem günstigsten Angebot suchen, werden sich nicht bei dir melden
  • Qualitätsbewusste Kunden fühlen sich angezogen: Kunden, die Wert auf Qualität und Expertise legen, werden durch einen angemessenen Preis bestätigt
  • Erwartungshaltung wird gesteuert: Der Preis setzt Erwartungen bezüglich des Serviceniveaus und der Qualität

Die verborgenen Kosten von „falschen“ Kunden

Vielleicht denkst du, dass jeder Kunde besser ist als kein Kunde? Weit gefehlt! „Falsche“ Kunden – also jene, die nicht zu deinem Geschäftsmodell und deiner Preisstruktur passen – können dich auf lange Sicht mehr kosten als einbringen.

Diese versteckten Kosten entstehen durch:

  • Übermäßigen Support: Kunden, die wenig bezahlen, haben oft die höchsten Anforderungen
  • Verhandlungsmarathons: Ständige Preisnachlässe und Sonderkonditionen kosten Zeit und Energie
  • Negative Referenzen: Unzufriedene Budget-orientierte Kunden können deinen Ruf schädigen
  • Ressourcenbindung: Zeit, die du mit „falschen“ Kunden verbringst, fehlt dir für lukrativere Projekte

Der Qualitätskreislauf

Interessanterweise führt eine konsequente Preisgestaltung als Filter zu einem positiven Kreislauf:

  1. Höhere Preise führen zu anspruchsvolleren Kunden
  2. Anspruchsvolle Kunden fordern bessere Leistung
  3. Bessere Leistung rechtfertigt höhere Preise
  4. Höhere Preise ermöglichen mehr Investitionen in Qualität
  5. Und der Kreislauf beginnt von vorne…

Dieser Qualitätskreislauf hilft dir nicht nur, kurzfristig besser zu verdienen, sondern baut langfristig ein stabileres und profitableres Geschäftsmodell auf.

Konkrete Strategien zur Preisgestaltung als Filter

Hier sind bewährte Strategien, mit denen du deinen Preis als effektiven Filter einsetzen kannst.

1. Preisschwellen strategisch setzen

Eine Preisschwelle ist ein Preispunkt, der eine bestimmte Kundengruppe ausschließt oder einschließt. Die Kunst besteht darin, diese Schwellen bewusst zu setzen.

So setzt du effektive Preisschwellen:

  • Psychologische Barrieren erkennen: Identifiziere, bei welchen Preispunkten Kunden zögern (häufig bei runden Zahlen wie 100 €, 500 €, 1.000 € usw.)
  • Knapp über der Schwelle positionieren: Wenn du qualitätsbewusste Kunden anziehen willst, positioniere dich bewusst über diesen Schwellen
  • Modularisierte Angebote: Biete unterschiedliche Preisstufen an, die verschiedene Kundensegmente ansprechen

Beispiel:
Statt einen Workshop für 990 € anzubieten, könntest du ihn für 1.190 € anbieten. Dieser Preis überschreitet die 1.000 €-Schwelle und filtert Kunden heraus, die nicht bereit sind, in diesen Preisbereich zu investieren.

2. Das Konzept der Preisanker nutzen

Ein Preisanker ist ein Referenzpreis, an dem sich Kunden orientieren. Durch das geschickte Setzen von Ankern kannst du die Preiswahrnehmung erheblich beeinflussen.

So setzt du effektive Preisanker:

  • Premium-Option zuerst präsentieren: Stelle das teuerste Angebot an erster Stelle vor, um einen hohen Anker zu setzen
  • Vergleiche mit Alternativen: Zeige auf, was der Kunde für die gleiche Summe woanders erhalten würde (und wie dein Angebot sich abhebt)
  • Return on Investment betonen: Verdeutliche, was der Kunde durch die Investition zurückerhält

Beispiel:
Ein Berater bietet sein Premium-Coaching-Programm für 5.000 € an, sein Standard-Programm für 2.500 € und sein Einstiegsprogramm für 997 €. Durch die Präsentation in dieser Reihenfolge erscheint das mittlere Angebot attraktiv und das Einstiegsangebot sogar günstig – obwohl es isoliert betrachtet immer noch ein Premium-Preis ist.

3. Wertbasierte Preisgestaltung umsetzen

Bei der wertbasierten Preisgestaltung orientierst du dich nicht an deinen Kosten oder den Preisen der Konkurrenz, sondern am Wert, den dein Angebot für den Kunden schafft.

So implementierst du wertbasierte Preise:

  • Kundennutzen quantifizieren: Berechne, welchen finanziellen Vorteil dein Angebot dem Kunden bringt
  • Emotionalen Wert einbeziehen: Berücksichtige auch nicht-monetäre Vorteile wie Zeitersparnis, Stressreduktion oder Statusgewinn
  • Preisgestaltung als Prozentsatz des Nutzens: Orientiere deinen Preis am geschaffenen Wert (typischerweise 10-30% des Kundenutzens)

Beispiel:
Eine Marketing-Beraterin weiß, dass ihre Strategien im Durchschnitt 100.000 € zusätzlichen Umsatz für ihre Kunden generieren. Sie setzt ihren Preis bei 15.000 € an – 15% des geschaffenen Werts. Kunden, die diesen Zusammenhang verstehen, sehen dies als faire Investition, während preissensible Kunden abgeschreckt werden.

4. Transparente Kommunikation der Preisphilosophie

Eine offene Kommunikation deiner Preisphilosophie kann als mächtiger Filter wirken und gleichzeitig Vertrauen schaffen.

So kommunizierst du deine Preisphilosophie effektiv:

  • Begründe deine Preisgestaltung: Erkläre, warum dein Angebot seinen Preis wert ist
  • Qualitätsversprechen: Verdeutliche, welche Standards du durch deine Preisgestaltung sicherstellst
  • Zielgruppenausrichtung: Kommuniziere offen, für wen dein Angebot gedacht ist (und für wen nicht)

Beispiel:
Ein Webdesigner schreibt auf seiner Website: „Ich bin nicht der günstigste Anbieter am Markt – und das ist Absicht. Meine Preise ermöglichen es mir, für jeden Kunden maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln, persönlichen Support zu bieten und langfristige Beziehungen aufzubauen. Wenn du nach der günstigsten Option suchst, bin ich nicht der richtige Partner für dich.“

Infografik: Premium Dienstleistungen und Lösungen - 5 Säulen für erfolgreiche Kundenbeziehungen: Hochwertiger Support (01), Langfristige Beziehungen (02), Maßgeschneiderte Lösungen (03), Marktpositionierung als nicht günstigster Anbieter (04) und Qualität über Quantität (05). Erstellt von BM Blogs & Marketing.
Abbildung: Die 5 Säulen premium-positionierter Dienstleistungen als effektiver Preisfilter Diese Infografik darf unverändert verwendet werden, wenn die Quelle bm-blogs-und-marketing.de genannt und verlinkt wird. © BM Blogs & Marketing – Alle Rechte vorbehalten. Die dargestellten Prinzipien bilden die Grundlage für eine erfolgreiche Premium-Positionierung, die qualitätsbewusste Kunden anzieht und gleichzeitig als effektiver Filter für preissensible Interessenten fungiert.

5. Preisdifferenzierung zur Segmentierung nutzen

Durch unterschiedliche Preise für verschiedene Kundensegmente kannst du mehrere Zielgruppen bedienen, ohne dein Premium-Image zu verwässern.

So setzt du Preisdifferenzierung um:

  • Verschiedene Leistungspakete: Biete unterschiedliche Leistungsumfänge zu verschiedenen Preisen an
  • Zeitbasierte Differenzierung: Variiere Preise nach Dringlichkeit oder Bearbeitungszeit
  • Zielgruppenspezifische Angebote: Entwickle spezielle Pakete für unterschiedliche Kundensegmente

Beispiel:
Ein Business-Coach bietet drei Pakete an: Ein Intensiv-1:1-Coaching (12.000 €), ein Gruppen-Coaching (3.600 €) und ein Selbstlernprogramm (997 €). Alle Formate vermitteln ähnliche Inhalte, aber mit unterschiedlicher Betreuungsintensität. So spricht sie verschiedene Budgets an, ohne das Premium-Image zu verlieren.

Wie du deine Zielkunden und ihre Zahlungsbereitschaft identifizierst

Die effektivste Preisgestaltung beginnt mit einem tiefen Verständnis deiner idealen Kunden. Nur wenn du weißt, wie viel sie zu zahlen bereit sind und was ihnen wichtig ist, kannst du deinen Preis als optimalen Filter einsetzen.

Die Schmerzgrenze deiner Zielkunden erforschen

Um die Zahlungsbereitschaft deiner Zielgruppe zu ermitteln, kannst du verschiedene Methoden nutzen:

  • Direkte Befragungen: Führe qualitative Interviews mit bestehenden und potenziellen Kunden
  • A/B-Tests mit unterschiedlichen Preisen: Teste verschiedene Preispunkte in deinem Marketing
  • Kaufhistorie analysieren: Untersuche, bei welchen Preispunkten Kunden in der Vergangenheit gekauft oder abgesprungen sind
  • Wettbewerbsanalyse: Betrachte die Preisgestaltung erfolgreicher Anbieter in deinem Segment

Wertvorstellungen und Prioritäten verstehen

Neben der reinen Zahlungsbereitschaft ist es wichtig zu verstehen, was deinen Kunden wichtig ist – denn darüber kannst du deinen Preis rechtfertigen.

  • Wichtigste Werttreiber identifizieren: Was schätzen deine idealen Kunden am meisten? Zeitersparnis? Sicherheit? Status?
  • Schmerzpunkte erkennen: Welche Probleme sind für deine Zielkunden so drängend, dass sie bereit sind, dafür zu zahlen?
  • Kaufmotive verstehen: Kaufen deine Kunden rational oder emotional? Welche Faktoren beeinflussen ihre Entscheidung?

Persona-Entwicklung für die Preisgestaltung

Entwickle detaillierte Kundenprofile, die auch finanzielle Aspekte beinhalten:

  • Budgetrahmen: Welches Budget steht typischerweise zur Verfügung?
  • Entscheidungsprozess: Wer trifft die Kaufentscheidung? Nach welchen Kriterien?
  • Preissensibilität: Wie stark reagiert dieser Kundentyp auf Preisänderungen?
  • Wertwahrnehmung: Was bedeutet „teuer“ oder „günstig“ für diesen Kunden?

Beispiel:
Ein B2B-Softwareanbieter hat zwei Hauptpersonas identifiziert:

  1. Enterprise-Eva: Mittleres Management in Großunternehmen, Budget von 50.000-200.000 € pro Jahr, lange Entscheidungsprozesse, wenig preissensibel, hohe Anforderungen an Sicherheit und Support.
  2. Startup-Stefan: Gründer eines wachsenden Startups, Budget von 5.000-20.000 € pro Jahr, schnelle Entscheidungen, mittlere Preissensibilität, legt Wert auf Skalierbarkeit und einfache Implementation.

Für beide Personas hat das Unternehmen spezifische Angebote mit unterschiedlichen Preispunkten entwickelt.

Praktische Umsetzung: So gestaltest du deine Angebote

Hier sind praktische Schritte, um deine Preisgestaltung als effektiven Filter zu implementieren.

Den optimalen Preis bestimmen

Die Preisfindung ist eine Kombination aus Kunst und Wissenschaft. Folgende Schritte helfen dir dabei:

  1. Kosten kalkulieren: Erfasse alle direkten und indirekten Kosten deines Angebots
  2. Gewinnmarge definieren: Lege fest, welche Marge du erzielen möchtest
  3. Marktpositionierung berücksichtigen: Wo möchtest du im Vergleich zum Wettbewerb stehen?
  4. Kundenwert einbeziehen: Welchen Wert schaffst du für den Kunden?
  5. Preistest durchführen: Teste verschiedene Preispunkte und beobachte die Reaktionen

Dein Angebot wertorientiert formulieren

Die Art, wie du dein Angebot kommunizierst, ist ebenso wichtig wie der Preis selbst:

  • Nutzenorientierte Sprache: Beschreibe, was der Kunde erreicht, nicht nur was er erhält
  • Erfolgsgeschichten integrieren: Zeige mit konkreten Beispielen, welchen ROI andere Kunden erzielt haben
  • Alleinstellungsmerkmale betonen: Hebe hervor, was dich von günstigeren Alternativen unterscheidet
  • Risikominimierung ansprechen: Erkläre, wie du Risiken für den Kunden reduzierst (z.B. durch Garantien)

Preisarchitektur gestalten

Eine durchdachte Preisarchitektur kann dein Angebot für die richtigen Kunden attraktiver machen:

  • Gestaffelte Angebote: Entwickle Good-Better-Best-Optionen für unterschiedliche Kundensegmente
  • Optionale Zusatzleistungen: Biete Add-ons an, die den Grundpreis nicht verwässern, aber Mehrwert schaffen
  • Rabattstruktur definieren: Lege fest, unter welchen Bedingungen du Rabatte gewährst (z.B. bei längerer Vertragslaufzeit)
  • Zahlungsmodalitäten anpassen: Biete verschiedene Zahlungsoptionen an, die für deine Zielkunden attraktiv sind

Beispiel:
Ein Business-Coach bietet folgende Preisarchitektur an:

  1. Bronze-Paket (1.997 €): Gruppenkurs mit Standardmaterialien
  2. Silber-Paket (4.997 €): Gruppenkurs plus 3 Einzelcoachings und erweiterte Materialien
  3. Gold-Paket (9.997 €): Vollständig individualisiertes 1:1-Coaching über 6 Monate

Zusätzlich bietet er:

  • 10% Rabatt bei vollständiger Vorauszahlung
  • 3 Raten ohne Aufpreis
  • Premium-Support als Add-on (497 € pro Monat)

Diese Struktur spricht verschiedene Kundensegmente an, etabliert aber gleichzeitig einen klaren Mindestpreis von 1.997 €, der als Filter wirkt.

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Häufige Fehler bei der Preisgestaltung vermeiden

Bei der Implementierung deiner Preisstrategie lauern einige typische Fallstricke. Hier erfährst du, wie du sie vermeidest.

Zu niedriger Einstiegspreis

Ein zu günstiger Einstiegspreis mag kurzfristig mehr Kunden anziehen, kann aber langfristig problematisch sein.

Die Risiken:

  • Du ziehst preissensible Kunden an, die später nicht bereit sind, höhere Preise zu zahlen
  • Du etablierst ein Image als „Budget-Anbieter“
  • Deine Marge ist zu gering für exzellenten Service

Lösungsansatz: Starte lieber mit einem höheren Preis und biete bei Bedarf individuelle Rabatte oder spezielle Einstiegsangebote an.

Unklare Wertkommunikation

Wenn Kunden den Wert deines Angebots nicht verstehen, erscheint ihnen jeder Preis zu hoch.

Die Risiken:

  • Potenzielle Kunden vergleichen dich nur über den Preis mit Wettbewerbern
  • Du musst häufig Rabatte gewähren, um abzuschließen
  • Deine Qualität wird nicht angemessen wertgeschätzt

Lösungsansatz: Investiere in eine klare Kommunikation des Kundennutzens. Quantifiziere den Wert wo immer möglich und erzähle Erfolgsgeschichten.

Zu häufige Rabatte und Sonderangebote

Ständige Rabattaktionen untergraben deine reguläre Preisgestaltung und trainieren Kunden darauf, nur bei Sonderangeboten zu kaufen.

Die Risiken:

  • Kunden warten auf den nächsten Rabatt statt zum Normalpreis zu kaufen
  • Dein regulärer Preis verliert an Glaubwürdigkeit
  • Du ziehst vermehrt preissensible Kunden an

Lösungsansatz: Setze Rabatte strategisch und selten ein. Biete stattdessen Mehrwert oder Boni, um Kaufanreize zu schaffen.

Vergleich mit falschen Wettbewerbern

Wenn du dich preislich an Wettbewerbern orientierst, die eine andere Positionierung oder Zielgruppe haben, kann das zu Fehleinschätzungen führen.

Die Risiken:

  • Du positionierst dich in einem unpassenden Preissegment
  • Deine Preise entsprechen nicht den Erwartungen deiner Zielgruppe
  • Du bist entweder zu teuer für deine aktuelle Zielgruppe oder lässt Potenzial ungenutzt

Lösungsansatz: Identifiziere deine tatsächlichen Wettbewerber basierend auf Zielgruppe und Angebot – nicht nur auf Branchenzugehörigkeit.

Cases: Erfolgreiche Preisgestaltung als Filter

Anhand von drei konkreten Beispielen zeige ich dir, wie Unternehmen ihre Preisgestaltung erfolgreich als Filter einsetzen können.

Case 1: Der Premium-Webdesigner

Ausgangssituation:
Ein Webdesigner kämpft mit zu vielen Anfragen von Kunden mit niedrigem Budget, die viel Betreuung fordern, aber wenig zahlen. Seine durchschnittliche Projektgröße liegt bei 2.500 €.

Maßnahmen:

  • Er erhöht seine Mindestprojektgröße auf 7.500 €
  • Er stellt ein Portfolio mit Premium-Beispielprojekten zusammen
  • Er kommuniziert offen auf seiner Website: „Unsere Projekte beginnen bei 7.500 €“
  • Er entwickelt ein klares Nutzenversprechen mit Fokus auf ROI und Conversion-Optimierung

Ergebnisse:

  • Die Anzahl der Anfragen sinkt
  • Die Konversionsrate der verbleibenden Anfragen steigt
  • Der durchschnittliche Projektwert steigt
  • Der Jahresumsatz steigt, während der Arbeitsaufwand sinkt

Schlüssel zum Erfolg:
Die transparente Kommunikation des Mindestpreises wirkt als effektiver Filter. Gleichzeitig zieht die klare Premium-Positionierung qualitätsbewusste Kunden an, die weniger preissensibel sind und den Wert der Arbeit zu schätzen wissen.

Case 2: Die Business-Beraterin mit Staffelpreisen

Ausgangssituation:
Eine Business-Beraterin bietet ihre Dienstleistungen für 150 € pro Stunde an. Sie hat viele Kunden, die nur einzelne Stunden buchen, was zu hohem administrativen Aufwand und wenig Planungssicherheit führt.

Maßnahmen:

  • Sie schafft den Stundensatz ab und führt drei Pakete ein:
    • Bronze: 3 Monate Begleitung für 4.500 €
    • Silber: 6 Monate Begleitung für 7.200 € (20% günstiger pro Monat)
    • Gold: 12 Monate Begleitung für 12.000 € (33% günstiger pro Monat)
  • Sie kommuniziert den höheren Wert längerfristiger Zusammenarbeit
  • Sie bietet eine Geld-zurück-Garantie für die ersten 30 Tage

Ergebnisse:

  • Neukunden wählen das Silber- oder Gold-Paket
  • Die Kundenbindung steigt signifikant
  • Der administrative Aufwand sinkt
  • Der durchschnittliche Kundenwert steigt

Schlüssel zum Erfolg:
Die Paketpreise wirken als Filter gegen „Schnupperkunden“ ohne ernsthafte Kaufabsicht. Gleichzeitig machen die Mengenrabatte die längerfristigen Pakete für wertorientierte Kunden attraktiver.

Case 3: Das SaaS-Unternehmen mit freemium-Modell

Ausgangssituation:
Ein Software-Unternehmen bietet eine Projekt-Management-Lösung an. Das kostenlose Basispaket ist sehr umfangreich, weshalb nur 1% der Nutzer auf kostenpflichtige Pakete upgraden.

Maßnahmen:

  • Sie reduzieren die Funktionen im kostenlosen Paket auf das Wesentliche
  • Sie führen drei kostenpflichtige Stufen ein (29 €, 79 € und 199 € pro Monat)
  • Sie positionieren das mittlere Paket als „beliebteste Option“
  • Sie bieten 14 Tage kostenlose Testphase für alle Premium-Funktionen

Ergebnisse:

  • Die Umwandlungsrate von Free zu Paid steigt
  • Zahlende Kunden wählen das mittlere Paket
  • Die Kundenzufriedenheit steigt trotz reduzierter Gratisfunktionen
  • Der durchschnittliche Kundenwert steigt

Schlüssel zum Erfolg:
Das eingeschränkte Gratisangebot wirkt als effektiver Filter: Es zieht zwar weniger Nutzer an, diese haben jedoch eine deutlich höhere Kaufabsicht. Die klare Preisstruktur mit einem betonten mittleren Angebot hilft bei der Konversion.

Fazit: Deine Preisgestaltung als Filter und strategisches Instrument

Die richtige Preisgestaltung ist weit mehr als das Festlegen von Zahlen – sie ist ein Filter und ein strategisches Instrument, das dir hilft, die richtigen Kunden anzuziehen und dein Geschäft profitabler zu gestalten.

Durch bewusste Preisgestaltung als Filter:

  • Sparst du Zeit und Ressourcen durch die Selbstselektion unpassender Kunden
  • Steigerst du deine Profitabilität durch höhere Margen und effizientere Prozesse
  • Verbesserst du deine Kundenzufriedenheit durch passgenauere Angebote
  • Etablierst du eine klarere Marktpositionierung durch konsequente Preisstrategie
  • Schaffst du die Grundlage für nachhaltiges Wachstum durch qualitativ hochwertige Kundenbeziehungen

Denke daran: Der richtige Preis zieht die richtigen Kunden an und stößt die falschen ab. Er ist damit einer der effektivsten Filter in deinem Marketing-Mix.

Beginne noch heute damit, deine Preisgestaltung strategisch zu überdenken. Habe den Mut, dich von der Vorstellung zu verabschieden, dass mehr Kunden automatisch besser sind. Konzentriere dich stattdessen auf die Kunden, die dein Angebot wirklich wertschätzen und bereit sind, angemessen dafür zu bezahlen.

Möchtest du deine Preisstrategie auf das nächste Level heben? Dann sichere dir jetzt den Zugang zum VIP-Mitgliederbereich. Dort findest du zahlreiche Tools und Business-Ressourcen wie Checklisten und Workbooks zur Strategie-Erstellung, Fragebögen für die Definition der perfekten Zielgruppen und Nischen und vieles mehr – überwiegend kostenlos verfügbar! Bei der Anmeldung erhältst du außerdem den exklusiven „E-Mail CHEAT-SHEET“ und zahlst lediglich 1,- € für die Erstellung deines Accounts.

FAQ: Häufige Fragen zur Preisgestaltung als Filter

Wie hoch sollte ich meine Preise ansetzen, ohne potenzielle Kunden abzuschrecken?

Es gibt keine pauschale Antwort, da dies stark von deiner Zielgruppe, deinem Angebot und deiner Positionierung abhängt. Ein guter Ansatz ist, mit einem etwas höheren Preis zu starten, als du intuitiv setzen würdest, und dann die Reaktionen zu beobachten. Du kannst auch A/B-Tests mit verschiedenen Preisen durchführen. Denke daran: Das Ziel ist nicht, alle potenziellen Kunden anzusprechen, sondern die richtigen Kunden anzuziehen. Ein zu niedriger Preis kann qualitätsbewusste Kunden sogar abschrecken.

Was mache ich, wenn meine Mitbewerber deutlich günstiger sind?

Wenn deine Mitbewerber deutlich günstiger sind, ist es entscheidend, den Mehrwert deines Angebots klar zu kommunizieren. Konzentriere dich auf:
Die spezifischen Vorteile, die nur du bietest
Die Probleme, die du besser löst als günstigere Alternativen
Die langfristigen Ergebnisse statt der kurzfristigen Kosten
Erfahrungsberichte zufriedener Kunden, die den Wert deines höheren Preises bestätigen
Vermeide einen Preiskampf nach unten, da dieser letztendlich allen schadet. Positioniere dich stattdessen in einem anderen Segment – nicht als günstigere, sondern als bessere Alternative.

Wie gehe ich mit Kunden um, die ständig nach Rabatten fragen?

Kunden, die ständig nach Rabatten fragen, sind oft genau die Kunden, die du durch deine Preisgestaltung herausfiltern möchtest. Hier sind einige Strategien für den Umgang mit solchen Anfragen:
Habe eine klare Rabattrichtlinie und kommuniziere diese transparent
Biete statt Preisnachlässen zusätzlichen Wert an (z.B. Bonus-Leistungen)
Verweise auf günstigere Alternativen in deinem Angebot, die möglicherweise besser zu ihrem Budget passen
Bleibe freundlich, aber bestimmt bei deiner Preisgestaltung
Sei bereit, „Nein“ zu sagen und Kunden gehen zu lassen, die nicht zu deiner Preisstrategie passen
Bedenke: Jeder Rabatt, den du gewährst, senkt nicht nur deinen Gewinn, sondern kann auch deine Preisstruktur und dein Image langfristig untergraben

Wie kann ich meine Preiserhöhung bestehenden Kunden kommunizieren?

Eine Preiserhöhung sollte rechtzeitig, transparent und wertorientiert kommuniziert werden:
Rechtzeitig ankündigen: Informiere deine Kunden mindestens 1-3 Monate im Voraus
Gründe erklären: Erläutere, warum die Preiserhöhung notwendig ist (z.B. gestiegene Kosten, Erweiterung des Leistungsumfangs)
Wert betonen: Zeige auf, welchen Wert deine Kunden bereits erhalten haben und künftig erhalten werden
Bestandskundenvorteil anbieten: Erwäge, Bestandskunden einen speziellen Vorteil zu bieten (z.B. verzögerte Preiserhöhung, Zusatzleistungen)
Persönlich kommunizieren: Bei wichtigen Kunden sollte die Preiserhöhung in einem persönlichen Gespräch erläutert werden
Eine gut kommunizierte Preiserhöhung kann auch als Filter wirken: Kunden, die deinen Wert wirklich schätzen, werden bleiben, während preissensible Kunden möglicherweise abspringen und Ressourcen für profitablere Kundenbeziehungen freimachen.

Wann ist der richtige Zeitpunkt, um meine Preise zu erhöhen?

Der richtige Zeitpunkt für eine Preiserhöhung hängt von verschiedenen Faktoren ab:
Nach nachweisbaren Erfolgen: Wenn du konsistent gute Ergebnisse für deine Kunden erzielst
Bei hoher Nachfrage: Wenn deine Kapazitäten ausgelastet sind und du eine Warteliste hast
Nach Leistungsverbesserungen: Wenn du dein Angebot erweitert oder verbessert hast
Bei gestiegenen Kosten: Wenn deine eigenen Kosten gestiegen sind
Zu Beginn eines neuen Geschäftsjahres oder Quartals: Diese Zeitpunkte werden oft als natürliche Gelegenheit für Preisanpassungen wahrgenommen
Achte darauf, dass du nicht zu häufig Preise erhöhst – das kann Kunden verunsichern. Eine jährliche oder halbjährliche Überprüfung und Anpassung ist in den meisten Branchen angemessen.

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